Ich habe diese Tenor-Rebec gekauft, weil ich einen kräftigen dunklen Fidelklang wollte und nicht diese gnideligen Violinklänge der kleinen Rebecs. Der Preis ist genau richtig angesetzt: gute Qualität, aber nicht so teuer, dass es wehtut, wenn man das Projekt in den Sand setzt.
Die Rebec ist zu groß, um sie im Arm liegend zu spielen, aber die "da gamba" Spielweise ist wirklich sehr angenehm und erleichtert das Lernen ungemein, da man beim Üben oder bei übergroßer Verlegenheit im Minnedienst einfach auf das Griffbrett schielen kann.
Für ein wirklich gutes Instrument sollte man einige Veränderungen vor dem Kauf einplanen
Als erstes habe ich Bünde berechnet und angebracht. Für Saitenbünde ist das Griffbrett zu abschüssig. Also habe ich Malerkrepp schwarz lackiert und in feine Streifen geschnitten. Diese wurden dann auf das Griffbrett geklebt. Dann zum Baumarkt und Klebefolie geholt, diese zugeschnitten und als Schutz über das bundierte Griffbrett geklebt - perfekt!
Beim Saitenhalter müssen die Löcher für die Feintuner vergrössert werden (Dremel o.ä.). Die Feintuner funktionieren wie Butter! Wirbelseife ist ein weiterer Geheimtipp, der mich vom Resultat her verblüfft hat. Der Steg muss per Hand zugeschliffen werden. Ist er dann fertig, hat man eine wunderbar niedrige Saitenlage und ein durchsetzungsfähigeren Klang.
Nach mehreren Experimenten klingen die Viola-Darmsaiten von Efrano umfassend und absolut wunderbar im Spielverhalten. CDA habe ich auf DAD gestimmt. Das passt am besten zu meiner Stimmlage und ich kann so meinen Gesang begleiten (Bordun!). Auch nach über einem halben Jahr gibt es keine Abnutzungserscheinungen bei täglichem Gebrauch.
Fazit: Generell finde ich die Idee gut, solide Basisinstrumente anzubieten, welche man sich nach Bedarf aufrüsten kann. Das könnte Thomann auch mit Drehleiern, Fideln und anderen alten Instrumenten so machen. Das größte Hindernis zum erlernen von traditionellen Instrumenten ist ja meist der Preis.