Zusammenfassung:
Der Inhalt hält, was der Titel verspricht. Ausführlich wird jede Einsatzmöglichkeit des Plektrums am Bass erklärt und mit musikalisch interessanten Übungen und Hörbeispielen vermittelt.
Aufbau des Kurses:
Das Buch beginnt mit einem Ausflug in die Geschichte des Plektrums und seine Verwendung. Abgesehen von dem Detailwissen, mit dem man prima bei der nächsten Musikerdiskussion glänzen kann, wird hier deutlich, dass das Plektrum seine absolute Daseinsberechtigung hat (und nicht nur für Punk und Metal in Überschallgeschwindigkeit).
Anschließend gibt es mit der Warenkunde eine hilfreiche Übersicht über gängiges Material und Formen für (Bass-) Plektren und den resultierenden Sound. Erfreulicherweise wird auch eine Einschätzung und Meinung zur Plektrumauswahl mitgegeben, was die Suche nach praxistauglichen Modellen enorm erleichtert.
Im weiteren geht es an die Spielpraxis:
Von den ersten ganzen Noten auf Leersaiten, über gegriffene Töne, Saitenwechsel, sowie Achtel- und Sechzehntelnoten, mit und ohne Deadnotes, bis hin zu Double- und Triple-Stops steigern sich die Übungen in der Schwierigkeit. Dabei werden verschiedene Musikstile herangezogen, was wiederum die vielfältigen Möglichkeiten des Plektrumeinsatzes veranschaulicht.
Wer schon etwas länger Bass spielt, wird durch die ersten Übungen relativ schnell durchkommen, für mich stellte sich die Herausforderung auch über eine längere Zeit mit Plektrum in der Anschlaghand locker zu bleiben. Dafür sind auch die vermeintlich einfachen Übungen sehr gut geeignet, zumal es zu jeder Übung einen entsprechenden Track zum mitspielen gibt.
Ein Grundverständnis für die Greifhand sollte man schon mitbringen, da nicht mehr explizit auf Haltung und Fingersatz der Greifhand eingegangen wird.
Stilistisch wird von Walking Bass, Reggea und Shuffle bis zu Rock und Punk eine große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten angeboten.
Die CD:
Es gibt für jede Übung einen entsprechenden Track auf der CD, was ich sehr gut finde (und eine echte Fleißarbeit beim Einspielen gewesen sein muss). So bekommt man immer ein Beispiel, wie es klingen kann/soll (.. und dass Plektrumspiel auch ohne viel Geschepper klappen kann, wenn man sich bemüht und es nicht so "dreckig" klingen soll).
Die Übungsstücke und Playbacks sind abwechslungsreich und musikalisch interessant komponiert/arrangiert.. da lohnt sich hier und da auch ein genauer Blick auf die Harmonien.. ob mit oder ohne Plektrum im Sinn.
Nicht zu vergessen:
Mit dem Buch wird auch ein sehr brauchbares Plektrum mitgeliefert. Also kann man direkt starten und mit der eigenen Erfahrung plus Hilfestellung der Warenkunde auf die weitere Suche nach einem evtl. noch besser passenden Plektrum begeben.
Fazit:
Mir hat der Kurs viel Spaß gemacht und wenn mal wieder ein etwas perkussiverer Sound mit ordentlich Attack gebraucht wird, werde ich wohl erst ein Plektrum ausprobieren, bevor ich am EQ schraube.