Die Sun-Kalimba sieht wunderschön aus: trotz der dunkelblauen Lasur ist die Struktur des Holzes deutlich erkennbar. Der Klang ist sehr zart und intim, wer ein Bühneninstrument sucht, wird wohl eher bei einem Modell mit Tonabnehmer fündig.
Die Sun-Kalimba hat einen ungewöhnlich großen Tonumfang: Auf knapp 11 cm Breite sind 17 Stahlzungen untergebracht, da heißt es: genau zielen, wenn einstimmiges Spiel gefragt ist. Terzen lassen sich dafür umso leichter mit einem Daumen anschlagen.
Auf der Unterseite des Resonanzkastens sind 2 kleine Schalllöcher so angebracht, dass sie mit Zeige- oder Mittelfinger abgedeckt werden können, wodurch ein Wah-Wah-Effekt erzielt werden kann, der – vor allem im mittleren Register – sehr deutlich zu hören ist.
Kaufentscheidend für mich war nicht zuletzt die üppige Ausstattung:
Wer schon mal versucht hat, eine Kalimba einigermaßen verstimmungssicher in Rucksack, Tasche oder sonstigem Gepäck zu verstauen, wird das passgenaue Case zu schätzen wissen.
Die Krönung (genauer: der Hammer) ist aber der mitgelieferte Stimmhammer. Dadurch wird die Kalimba so richtig flexibel und bleibt nicht an C-Dur gefesselt. Ein Halbtonschritt rauf oder runter ist bei allen Zungen drin, also z.B. 3x E zu Eb hinunter gestimmt, und schon bewegen wir uns in melodischer Moll auf C. Um nach F- oder G-Dur zu gelangen, müssen jeweils nur 2 Zungen umgestimmt werden, allerdings ist dann natürlich der Grundton nicht mehr im Zentrum, was eine gänzlich andere Spielweise abverlangt.
Freundinnen und Freunde afrikanischer Musik bringen – mit einiger Geduld – auch eine annähernd äquiheptatonische Stimmung hin.