Ich konnte bei meinem Besuch bei Thomann alle lagernden Hörner anspielen. Mir waren die Doppelhörner in Geyer-Bauweise teilweise zu hart im Klang – zu sehr posaunenartig. Deshalb habe ich mich für ein Horn in Kruspe–Bauweise entschieden, auch wenn diese einen etwas höheren Blaswiderstand aufweisen. Hier fiel meine Wahl auf die Hoyer 6801er Serie.
Mit dem Hans Hoyer 6801 A-L in Messing konnte ich meine Klangvorstellungen am besten verwirklichen. Es hat eine leichte Ansprache in allen Lagen und eine wunderschöne, weiche Klangfarbe. Genau das richtige Mittelmaß zwischen Neusilber (etwas hellerer Klang) und Goldmessing (fast schon zu weicher Klang).
Die Verarbeitung ist ausgezeichnet. Die Ventile laufen sehr schön und sind auch ohne Schnurmechanik unhörbar. Alle Züge haben einen guten Sitz und lassen sich wunderbar einstellen. Die Lackierung ist perfekt.
Das mitgelieferte Mundstück (Hoyer Heritage B10) hat einen sehr tiefen trichterförmigen Kessel mit großer Bohrung aber einen kleinen Durchmesser und einen sehr schmalen Rand. Es ist für mich nicht ideal, daher verwende ich weiterhin mein Schilke Mundstück.
Der Fingerhaken ist zwar nicht verstellbar aber für meine Handgröße an der idealen Stelle montiert.
Einziger Nachteil ist das Fehlen von Wasserklappen. Nach einer kurzen Umgewöhnungsphase aber kein Problem – wenigstens gibt’s keine nassen Flecken auf der Hose.
Es wird auch ein zweiter, etwas längerer Stimmbogen mitgeliefert. Ideal für etwas tiefer eingestimmte Orchester.
Im Lieferumfang sind noch kleine Inbusschlüssel, Ventilöl, Fett für die Züge und ein Poliertuch vorhanden. Außerdem gibt’s noch einen Handschutz aus hellem Leder zum Verschnüren. Dieser wird aber von mir nicht verwendet.
Für einen Preis von unter 4000.- Euro eine ausgezeichnete Wahl. Ich kann das Horn nur empfehlen!