In den letzten 45 Jahren besass ich einige Rockbass-Meilensteine. Darunter waren u.a. ein Bicentennial T-bird, ein Checkerboard Ricky und ein echt guter 60s Preci.
Gibson hatte also mit der Neuauflage des Non-Reverse T-bird sofort mein Interesse an diesem "Klassiker" geweckt.
Nach intensivem Studium verschiedener Videos war eines klar: so ein Vogel musste her ! Gesagt getan.
Die Lieferung über Thomann (Schweiz) erfolgte binnen drei Werktagen. Der Bass kam in einwandfreiem Zustand bei mir zu Hause an - und das alles ohne weitere Zusatzkosten. Respekt an die Thomann Exportabteilung. Ganz grosses Tennis ! Da hinkt ein Grossteil der europäischen Mitbewerber noch deutlich hinterher ....
Doch nun zum Thunderbird.
Die Verarbeitung gibt keinen Grund zur Klage, bis auf das (wie so oft bei Gibson) leicht wellige Griffbrett. Ist aber nicht der Rede wert, und unter alten Gibson-Kennern ist dieses Phänomen seit Jahrzehnten bekannt.
Die Features ? Sind natürlich begrenzt. Passiv, 2x Volume, 1x Tone - fertig. Mehr braucht es für einen echten Rockbass vom Kaliber eines Thunderbirds auch nicht - alles andere wäre nur unnützes BlingBling.
Der Sound ? Grosses Dauergrinsen ! Er schiebt die Fuhre natürlich genauso mächtig an wie ein Standard-Thunderbird, ABER er singt auch wie ein Ricky, und ist mindestens so knackig wie ein alter Precision. Kleine Höhenverstellungen der beiden PUs lassen den Bass schnurren wie ein Kätzchen oder zu einer fast unbezähmbaren Furie werden.
Zudem ist er, trotz der eindrucksvollen Grösse, relativ leicht, und Dank der etwas kleineren Kopfplatte, und den Hipshot-Ultralight Mechaniken kaum noch kopflastig - und das Sparkling Burgundy (meine persönliche Lieblingsfarbe) ist schon optisch eine Sünde. Einziger Wermutstropfen:
der Koffer ! Zweifelsohne einer der besten die ich je gesehen habe, aber gewichtsmässig nur knapp unter einer alten Ampeg 8x10 Box .....
Fazit ? Unbedingte Kaufempfehlung für alle Bassisten die ein Instrument mit richtigem Charakter suchen, und damit das Klangbild ihrer Band aktiv mitgestalten wollen. Slappen kann er übrigens ebenfalls sehr gut.
Ich persönlich habe zwischenzeitlich, bis auf einen alten Alembic, ALLE anderen Bässe verkauft, weil ich in diesem Gibson Non-Reverse Thunderbird genau das Instrument und den Sound gefunden habe, nach dem ich viele Jahrzehnte vergeblich gesucht habe.
Meines Erachtens nach vereint dieser Bass viele Charaktereigenschaften der mittlerweile unbezahlbaren Originale - aber in einem modernen und zuverlässigen Instrument. Rocker was willst Du mehr ?